Die Blockchain im Fokus – Zukunftsprognosen


Es ist wohl unbestritten, dass die Blockchain ein unheimliches Potential birgt, obwohl sie im Grunde nichts grundlegend Neues macht. In hoher Taktung kommen neue Anwendungsmöglichkeiten hinzu, die sich teilweise immer weiter von dem entfernen, wofür die Blockchain konzipiert war. Jedoch nehmen, äquivalent zu den steigenden Anwendungsmöglichkeiten, auch die negativen Aspekte, angefangen bei hohem Energieverbrauch, kaum zu merkenden Wallet-Adressen oder dem drohenden Jobverlust, zu.

Die Fragen, die sich an diesem Punkt nun stellen, sind, ob und wie sehr sich die Technologie in der Zukunft durchsetzt, welche Bereiche davon positiv oder negativ beeinflusst werden, welchen Einfluss die Technologie auf den Arbeitsmarkt hat und natürlich auch, wie sich FI-TS hier zu positionieren hat. Das Frustrierende an solchen Fragen ist, dass oftmals auch Insider die Antwort darauf nicht kennen. Die besten Beispiele hierfür sind die Aussage vom ehemaligen IBM Chairman Watson im Jahre 1943, der behauptete, dass es nie mehr als 5 Computer weltweit geben werde oder die Aussage des selbsternannten Zukunftsforscher Korx, der dem Internet 2001 attestierte, dass es kein Massenmedium werde. Nur zwei von dutzenden Aussagen die zeigen, wie sehr man sich in neuen Technologien irren kann.

Einschätzung von FI-TS

Sven Knop, Innovation Manager bei FI-TS

Sven Knop, Innovation Manager bei FI-TS

Unabhängig von den genannten Fehlinterpretationen von Watson und Korx will ich versuchen, eine Prognose zu treffen. Meiner Einschätzung zufolge ist insbesondere der Aufbau der Infrastruktur die größte Herausforderung der Blockchain, denn der hohe Energieverbrauch mag zwar im Moment für Aufsehen sorgen, Quantencomputer oder Private-Blockchains sollten allerdings den Validierungsaufwand im Hintergrund deutlich effizienter machen. Auch das Job-Killer-Argument ist keines. Strukturellen Wandel hat es bereits zuvor gegeben. Das Fließband sorgte allenfalls kurzfristig für einen Jobverlust. Mittel- und langfristig wurden die Arbeiter an anderer Stelle oder in anderen Branchen benötigt. Der Mensch wird auch auf lange Sicht gesehen die wichtigste Ressource eines Unternehmens sein.

Dass die Infrastruktur bei neuen Technologien oftmals ein Problem ist, zeigt ein Beispiel aus dem Jahre 2011. Zu diesem Zeitpunkt hat Samsung einen Kühlschrank vorgestellt, der theoretisch die Möglichkeit besaß, Lebensmittel über das Internet zu bestellen. Zu dem Zeitpunkt haben allerdings weder Edeka, noch Rewe oder Amazon diesen Service angeboten. Erst jetzt ist die Infrastruktur auch bereit dafür. Bis es in den Köpfen und den Wohnungen der Verbraucher angekommen ist, vergehen weitere Jahre.

Genau so wird es auch bei der Blockchain sein. Die Blockchain befindet sich im Moment in der Experimentierphase. Alle reden darüber, alle probieren aus, so recht nach vorne wagt sich keiner. Das Risiko ist den meisten einfach zu hoch. Hier bedarf es einiger Pioniere, wie damals Steve Jobs, die ein hohes Risiko eingehen, dafür belohnt werden und eine Welle lostreten. Sobald die ganze Welt über die Blockchain redet und sie haben will, dürften bis zum flächendeckenden Einsatz nur wenige Jahre vergehen. Da es solche Art von Pionieren immer wieder gibt, gehe ich fest davon aus, dass die Blockchain in 10 bis 15 Jahren aus unserem Alltag nicht mehr weg zu denken sein wird. Inwiefern Banken oder Dienstleister wie FI-TS in diesem Ökosystem ihre Nische finden, ist vermutlich allerdings zu viel der Spekulation.

 

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