Systemautomation – Teil 1: Definition & Messageflut

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Was bedeutet Automation (Automatisierung) eigentlich?

Was bedeutet Automation (Automatisierung) eigentlich?

Wie funktioniert Systemautomation und warum ist sie so wichtig für uns IT-ler? In dieser 4-teiligen Blogreihe gebe ich Ihnen einen Einblick in die täglichen Anforderungen an Automationsprozesse und uns Operatoren im Mainframe.

Seit Jahrzehnten setzten wir im FI-TS Run Mainframe auf z/OS- und dessen Vorgängersystemen eine Software ein, die die Automation dieser Betriebssysteme übernimmt. Dabei reagieren wir auf eingehende Meldungen (Messages). Die Meldungen beziehen sich längst auf mehr, als nur auf das reine Starten und Beenden von z/OS-Systemen und der darauf laufenden Anwendungen.
Doch bevor ich tiefer ins Detail gehe, schauen wir mal, was Automation (Automatisierung) eigentlich bedeutet:

Bei Wikipedia findet sich eine recht passende Definition:
„Das Ausrüsten einer Einrichtung, so dass sie ganz oder teilweise ohne Mitwirkung des Menschen bestimmungsgemäß arbeitet‘“

Was also wären automatisierte Einrichtungen am konkreten Beispiel?

Man kann elektrische Geräte, z.B. eine Küchenmaschine/Mixer oder Programme, wie beispielsweise Office-Programme und Betriebssysteme als automatisierte Einrichtung bezeichnen.
Systemautomation bedeutet nach Wikipedia die „Reaktion auf das Auftreten von Messages anhand definierter Regeln unter Zuhilfenahme von Programmen, Makros und Scripts“.

Die Leistungsfähigkeit der Systemautomation

Wie leistungsfähig die Systemautomation wirklich ist, zeige ich mal anhand folgender Kennzahlspielereien:

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Ca. 60 z/OS-Systeme produzieren am Tag in etwa 10 Mio. Messages.
Das sind  durchschnittlich 116 Messages pro Sekunde.
D.h. jedes System produziert pro Sekunde ca. 2 Messages.

Die Systemkonsole eines z/OS-Systems, auf der diese Meldungen auflaufen, hat maximal 28 Zeilen Platz zur Darstellung dieser Messages.
Im besten Fall wäre also eine Message für 14 Sekunden  auf der Systemkonsole zu sehen. Danach verschwindet  sie wieder aus dem sichtbaren Bereich. Ein menschlicher Bediener (Operator), in unserem Fall FI-TS Mitarbeiter,  hätte also 14 Sekunden Zeit, die Message zu lesen, zu interpretieren und bei Bedarf durch Eingabe von Systembefehlen darauf  zu reagieren.

fi-ts-blogbeitrag-systemautomation-im-mainframe-telefonhoererLegen wir eine tägliche Arbeitszeit von 8 Stunden an 5 Wochentagen zu Grunde, wäre dies ein Personalbedarf von ca. 5 Personen pro Woche (ca. 1,5 Personen/8 Stunden x 3 Schichten/Tag = ca. 5) pro System. Bei ca. 60 zu betreuenden Systemen wären dies mindestens 300(!) Personen – und  dabei sind Urlaub und Krankheit noch gar nicht einkalkuliert.

Da viele Messages jedoch nur einen rein informativen Charakter haben, hat das Betriebssystem bereits Mechanismen implementiert, um durch vordefinierte Filter die Anzeige solcher Messages an einer Systemkonsole zu unterdrücken. Dadurch kann die Message-Flut schon erheblich eingedämmt werden.
Trotzdem hieße das für einen Operator im Umkehrschluss immer noch, dass er eine Systemkonsole pro System (in unserem Fall also 60) zu beobachten hätte – vorausgesetzt, der Operator ist während seiner Tätigkeit nicht durch andere Dinge (wie z.B. Telefonanrufe etc.) abgelenkt.

Im 2. Teil der Blogreihe Systemautomation gehe ich dann auf das Thema Filteranlyse und Kriterien ein.

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